In diesem Blog geht es um Buchungen im Umlaufvermögen, genauer gesagt um die Verbuchung von Einkäufen. Egal, ob Waren oder Roh-, Hilfs- oder Betriebsstoffe eingekauft werden: die Problemstellung ist immer gleich. Der Einkauf ist nicht zwingend gleich dem Waren- oder Materialeinsatz. Oft wird etwas auf Vorrat eingekauft. Doch wie findet man heraus, wie hoch der Wareneinsatz genau ist? Spätestens zur Inventur erfahrt ihr wie hoch der Waren- oder Materialeinsatz war.
Angenommen du bist Kaffeegroßhändler und startest ins Jahr mit einem Anfangsbestand von null. Im Jahresverlauf kaufst du 20 Tonnen Kaffee ein und verkaufst 18 Tonnen. Der bei der Inventur festgestellte Schlussbestand beläuft sich dann auf zwei Tonnen. Der Wareneinsatz beträgt damit 18 Tonnen.
Bei der aufwandsorientierten Methode buchst du jeden Einkauf so, als ob er auch dem Wareneinsatz entspricht. Die Einkäufe werden also immer gleich als Aufwand erfasst. Im Beispiel mit dem Kaffee hättest du zunächst 20 Tonnen Kaffee als Aufwand verbucht. Also »Aufwendungen für Waren an Bank«, da der Kaffee nicht bar bezahlt wurde. Am Jahresende zur Inventur wird dann die Bestandveränderung gebucht. Gab es eine Bestandserhöhung wie hier im Beispiel wird »Warenbestand an Aufwendungen für Waren« gebucht und damit der bisher verbuchte Aufwand eben um die zwei Tonnen Bestandserhöhung reduziert. Im Falle einer Bestandsminderung dreht ihr den Buchungssatz einfach um, da der bislang verbuchte Aufwand ja zu niedrig war und nun noch um die Bestandsminderung erhöht werden muss: »Aufwendungen für Waren an Warenbestand«.
Bei der bestandsorientierten Methode werden die Einkäufe nicht gleich als Aufwand verbucht, sondern zunächst als Bestandserhöhung auf das entsprechende Bestandskonto. Der Buchungssatz für das Kaffee-Beispiel wäre dann: »Waren an Bank«. Nachdem der Wareneinsatz ermittelt wurde wird bei der bestandsorientierten Methode umgebucht: »Aufwendungen für Waren an Waren«.
Die Konten sind je nach Sachverhalt austauschbar. Anstatt Aufwendungen für Waren verwendet ihr bei Rohstoffen dann eben das Konto Aufwendungen für Rohstoffe. Zudem hängt das jeweils zu verwendende Konto natürlich vom jeweils verwendeten Kontenrahmen ab. Seid ihr ständig auf der Suche nach dem richtigen Konto, kann euch Elmar Goldstein gut weiterhelfen. Seine beim Haufe-Verlag erschienenen Bücher zur richtigen Kontierung wie etwa »Richtig kontieren von A – Z...« sind äußerst hilfreich.
Im Beispiel hier habe ich die Vorsteuer übrigens bewusst weggelassen, damit nur die für das Thema wichtigen Buchungsbestandteile besprochen werden.
In »Buchhaltung kompakt für Dummies« wird die aufwands- und bestandsorientierte Methode ausführlich erklärt. Wenn Ihr die beiden Methoden erklärt bekommen möchtet und zusätzlich Übungsaufgaben bearbeiten wollt, findet ihr das im »Übungsbuch Rechnungswesen für Dummies«.